Die Jugendwerkstatt bekommt Zuwachs

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Wir freuen uns, einen neuen Bereich unter unserem Trägerdach begrüßen zu können. Es ist uns eine Ehre, Hans Goldenbaum mit seinem Team in unserer Mitte willkommen zu heißen. Der „Bereich Gewalt- und Radikalisierungsprävention“ beherbergt – seinem Namen entsprechend – Expert*innen und Anlaufstellen bzw. Projekte im Bereich der Konflikt-, Gewalt- und Radikalisierungsprävention sowie im Bereich Distanzierungs- und Deradikalisierungsarbeit.

Die Mitarbeiter*innen sind multiprofessionell – von Erziehungswissenschaftler*innen und Sozialpädagog*innen hin zu einem Islamwissenschaftler und einem Soziologen arbeiten dort unterschiedlichste Fachkräfte. Sie sind international und multikonfessionell – die Fachkräfte des Bereichs haben unterschiedlichste (Migrations-)Biographien und plurale konfessionelle Hintergründe. Und sie sind multilingual – sie sprechen Deutsch, Englisch, Türkisch, Arabisch und Persisch.

Der Bereich beherbergt die Fach- und Beratungsstelle Gewalt- und Radikalisierungsprävention des Landes Sachsen-Anhalt SALAM, mit dem Schwerpunktbereich religiös begründeter, insb. islamistischer Extremismus und herkunftslandbezogene ethno-nationale Konflikte und Gewalthandlungen, und eine parallele Fachstelle, die im Bereich Justizvollzug und Straffälligenhilfe arbeitet. Dem Modellprojekt #unserhayat geht es um die Etablierung und Stärkung von sozialraum- und lebensweltorientierter Arbeit mit Jugendlichen mit Fluchthintergrund, auch und gerade in von Polarisierungsdynamiken oder Gewalthandeln besonders belasteten urbanen Räumen, sogenannten Brennpunkten.

Die Einsatzorte der Mitarbeiter*innen – ob im Kontext von Fortbildungen, Beratungsarbeit oder Einzelfallarbeit oder im Bereich sozialer Gruppenangebote – sind also vielfältig. In Schulen, Jugendclubs, Jugendämter, Gefängnisse oder Beratungsstellen geht es ihnen dabei zum einen um die Zielgruppe derjenigen Jugendlichen oder jungen Erwachsenen, die, meist aufgrund multipler Ursachen und Belastungsfaktoren, nach und nach „extreme“ Denk- und Handlungsweisen ausprägen und so sich und andere schädigen können. Die andere Zielgruppe sind Fachkräfte, die mit diesen Jugendlichen oder jungen Erwachsenen arbeiten und dabei spezialisierte Unterstützung benötigen, insbesondere, wenn ihnen der lebensweltliche Zugang oder die Analyse des Hintergrundes schwer fällt. Die dritte Zielgruppe sind mehrfach marginalisierte und belastete Jugendliche und junge Erwachsene, die multiplen Problemlagen ausgesetzt und gleichzeitig mit Angeboten der stationären oder mobilen Offenen Kinder- und Jugendarbeit unterversorgt sind. Diese Jugendlichen sieht das Team #unserhayat als potentiell gefährdet und besonders vulnerabel und versucht daher die Angebotslücke zu schließen.

Der Bereich Gewalt- und Radikalisierungsprävention passt in das Profil der Jugendwerkstatt und erweitert die Möglichkeit, Randgruppen und von Ausgrenzung bedrohten jungen Menschen Hilfe und Halt anzubieten. Das ist das Herzstück unserer Arbeit, neben dem Bildungsauftrag, den wir für unsere anvertrauten Kinder und Jugendlichen erfüllen wollen.

Uns allen wünschen wir ein gutes Miteinander, ein gutes Ankommen für die Kolleg*innen, Erweiterung und Vernetzung unserer bisherigen Arbeit, Offenheit nach innen und außen. Möge der Zuwachs über den personellen Bestand hinausgehen und sich in unserem erweiterten Blick auf unser gemeinschaftliches Zusammenleben niederschlagen. Zuversichtliche Grüße und Wünsche für Sie alle senden wir Ihnen in diesen Frühlingstagen.