Im Modellprojekt #unserhayat geht es um die Etablierung und Stärkung von sozialraum- und lebensweltorientierter Arbeit mit Jugendlichen mit Fluchthintergrund, auch und gerade in belasteten urbanen Räumen, sogenannten Brennpunkten, wo sie oft multiplen Problemlagen ausgesetzt und gleichzeitig mit Angeboten der stationären oder mobilen Offenen Kinder- und Jugendarbeit unterversorgt sind. Diese Jugendlichen sehen wir nicht als potentielle “Gefährder”, sondern als besonders vulnerabel und potentiell gefährdet.

Im Modellprojekt wird in Zusammenarbeit mit ausgewählten migrantischen, auch religiösen Selbstorganisationen einerseits sowie Trägern und Einrichtungen offener Jugendarbeit andererseits das Ziel der Etablierung von zielgruppenspezifischen Angeboten für (sozial-)pädagogisch schwer erreichbare Jugendliche mit Fluchthintergrund verfolgt, die von multiplen Exklusionserfahrungen und Problemlagen betroffen sind. Hierbei geht es sowohl um die Vermittlung von handlungsleitendem Kontext- und Erfahrungswissen an Fachkräfte, wie um die Befähigung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Multiplikator*innen. Hier wird auf einen begleiteten peer-to-peer-Ansatz gesetzt.

Das Projektteam ist multiprofessionell und spricht neben Deutsch und Englisch auch Arabisch und Dari/Farsi. Fachliche Kooperationen bestehen mit Trägern der Jugendarbeit und Jugendbildung sowie mit der Fach- und Beratungsstelle SALAM am Träger. Maßnahmen werden in den Städten Halle und Dessau umgesetzt. Das Modellprojekt #unserhayat – unser Leben wird gefördert über das Bundesprogramm “Demokratie leben!”, welches unter den Leitsätzen “Demokratie fördern, Vielfalt gestalten und Extremismus vorbeugen” gezielt modellhafte Maßnahmenbündel vor allem in den Bereichen Politische Bildung, Jugend- und Sozialarbeit sowie Beratung und Qualifikation unterstützt.